понедельник, 30 апреля 2012 г.

Münzen bestimmen


Selbst bei modernen Münzen des 20. und 21. Jahrhunderts ist es häufig nicht ganz einfach festzustellen, wo sie herkommen und welchen Wert sie haben. Dies gilt besonders für Stücke, die nicht mit lateinischen Buchstaben und den arabischen Ziffern beschriftet sind. Selbst mancher erfahrene Sammler
muss passen, wenn auf den funkelnagelneuen Stücken nur arabische oder chinesische, vielleicht japanische oder ganz unbekannte Schriftzeichen zu sehen sind. Ist es Irak oder Iran, ist es die
Volksrepublik China oder Taiwan, Nepal oder gar Japan? Das Rätseln beginnt. Auch die Wertangaben sind nicht immer sofort erkennbar. Selbst bei modernen russischen Gedenkmünzen ist es nicht ganz einfach, den Wert ohne Sprachkenntnisse sofort festzustellen, weil der nur in Worten, und natürlich in
russischer Sprache und kyrillischen Buchstaben angegeben ist. Doch das ist kein Grund zum Verzweifeln.
Auch hier gilt: Übung macht den Meister – und man braucht gute Literatur. Und Hand aufs Herz, können Sie alle die neuen Euro- und Cent-Münzen, die nur Symbole, aber keine Landesnamen tragen, sofort dem richtigen Land zuordnen? Und nicht jeder Ire oder Finne wird ohne weiteres die  Eichenblätter Deutschland zuordnen können, während das Brandenburger Tor weitgehend bekannt sein dürfte. Bei den italienischen Münzen wird man das Kolosseum in Rom sofort erkennen, aber
nicht jedermann kennt den belgischen König im linksblickenden Profil auf der Münzansicht. Selbst hierzu benötigt man einen Katalog oder eine Übersichtstabelle.


Die amerikanischen Weltmünzkataloge verfügen über ein hervorragendes Register, in denen man Schriften und auch Ziffern aus aller Welt finden kann. Viele alte und auch moderne Münzen weisen Wappen auf, die es zu identifizieren gilt und die uns etwas über die Herkunft der Münze sagen können. Es gibt hier spezielle Wappenlexika, die man sich vielleicht später mal zulegen sollte.
Ebenso gibt es „Legenden-Lexika“, sie entstanden für Numismatiker schon vor mehr als 100 Jahren und werden manchmal als Reprints im Handel angeboten.
Unter „Legende“ versteht man in der Numismatik keine „erfundene Geschichte“, sondern das, was auf dem Münzfeld als Umschrift oder auf dem Rand, eben als Randschrift, zu lesen ist. Die Tücke des Objekts ist, dass man es häufig mit einer Flut von Abkürzungen zu tun hat. Besonders bei kleinen Mün-
zen mussten die Münzmeister hier aus Platzgründen auf teilweise willkürliche Kürzel zurückgreifen, die es zu erahnen, zu raten und schließlich zu entschlüsseln gilt.
Erst im 20. Jahrhundert hat sich weitgehend durchgesetzt, dass der Landesname oder Ausgabeanlass oder Herrscher in Landessprache wiedergegeben wird. Bei den deutschen Reichsmünzen finden wir, ähnlich wie beim Euro heute eine „einheitliche Wertseite“, dort steht beispielsweise Deutsches Reich
1874 und Fünf Mark, dazu das Reichswappen. Auf der Bildseite hingegen sehen wir ein Wappen oder den Kopf eines Herrschers, beispielsweise Wilhelm als deutscher Kaiser und König von Preussen, womit die Münze wirklich sehr leicht zu bestimmen und im Katalog aufzufinden ist.
Bei Schweizer Münzen finden wir meist nur die Inschrift HELVETIA oder Confoederatio Helvetica. Doch schwieriger wird es, wenn wir keinen Landesnamen und nur lateinische Inschriften, gar in
Abkürzungen finden.
Die modernen britischen Münzen sind zumindest mit Wertangaben in englischer Sprache versehen, bei älteren fehlt diese. So ist auf den früheren 2-Shillings-Stücken keine „2“ zu entdecken, nur der historische Name „One Florin“ (1 Florin = 2 Shillings) ist angegeben. Noch ein Beispiel: Erst durch einen Blick in den Katalog bekommt man heraus, dass „Half Crown“ gleichzusetzen ist mit 2 1⁄2 Shillings. Bei den goldenen Pfund-Münzen fehlt jegliche Wertangabe.
Doch es gibt noch einen Trost: Durch ihr Imperium fanden Sprache und Buchstaben der Römer Verbreitung in vielen Teilen der Welt. Auf Münzen vieler europäischer Länder vergangener Jahrhunderte finden wir einander ähnliche lateinische Inschriften, bei den britischen Stücken gar bis heute.


Besser als Raten ist Nachschlagen. Mit guten Katalogen kommt man schnell weiter und kann anhand anderer wichtiger Angaben, wie Metall, Durchmesser und Gewicht das Münznominal, Herrscher und Ausgabejahr der Münzen bestimmen. Nur wenn die Stücke stark abgenutzt und Aufschriften fast
unleserlich sind, ist guter Rat teuer, auch für Fachleute. Man muss dann hier auch ‘mal einen anderen Münzsammler oder einen Händler befragen, der vielleicht weiterhelfen kann und das Stück grob einordnen oder gar exakt bestimmen kann.
Bei europäischen Münzen findet man schon seit dem 13. Jahrhundert Jahreszahlen auf den Stücken, so in Dänemark ab 1234, zunächst vereinzelt, aber ab dem 16. Jahrhundert sind sie meist aufgeprägt. Moderne Münzen gibt es kaum noch ohne Jahreszahl. Das erleichtert die Suche in Katalogen und
Nachschlagewerken.
Aber schon heute wundern sich aufmerksame Betrachter der Euro-Stücke, dass es zum Beispiel von Deutschland und Österreich nur Münzen ab 2002 gibt, während u. a. französische oder niederländische Prägungen auch schon mit den Jahreszahlen 1999, 2000 und 2001 vorkommen, obwohl der Euro ja
erst am 1. 1. 2002 Zahlungsmittel im Euro-Land wurde. Doch Cent- und Euro einiger Länder mit Jahreszahlen vor 2002 sind keineswegs „Fehlprägungen“. Einige Staaten nahmen und nehmen es mit der Jahreszahl stets sehr genau, an- dere hingegen prägen über viele Jahre mit dem Erstausgabejahr weiter. Auch hier gilt es, in Katalogen und weiterführender Literatur nachzulesen.
Mancher Anfänger staunt übrigens, wie schnell ein „alter Hase“ Berge von Münzen mit nahezu schlafwandlerischer Sicherheit durchsieht und sekundenschnell sortiert, scheinbar ohne nachzudenken. Solche Erfahrungen kann man sich nicht anlesen, sondern nur durch langjährige Übung aneignen. Und auch für den erfahrensten Sammler gibt es immer wieder ‘mal harte Nüsse zu knacken. Doch gerade das Entschlüsseln von versteckten Botschaften auf Münzen macht ja bei vielen Sammlern die größte Freude aus.

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